Wo Autos keine Rolle spielen

Hamburg ist ja eigentlich nicht sonderlich hügelig, geschweige denn bergig. Der Elbhang in Blankenese ist da schon eine Ausnahme. Und da man von hier aus natürlich die Elbe so schön sehen kann, ist der Hang auch ohne die Möglichkeit, mit dem Auto bis vors Haus fahren zu können, ziemlich zugebaut.

Blick von der Elbe auf ein paar der Häuser am Hang
Es gibt schlechtere Wohnlagen in Hamburg

Das Dorf am Rande der Stadt

Für viele Häuser gibt es nur einen Zugangsweg – über die Treppen, die diesem Viertel seinen Namen gegeben haben. Kein Hamburg-Führer kommt ohne die Erwähnung des Treppenviertels mit seinen angeblich 5.000 Stufen aus. Völlig zu recht. Hier wirkt Hamburg idyllisch und geradezu dörflich.

Blick auf das Treppenviertel mit Parkbank mit der Neighborhood-Watch-Aufschrift
„Neighborhood Watch Area“ – naja, zumindest mit dem Transporter werden Einbrecher hier nicht vorfahren

Da grüßen sich auch Fremde, wenn sie sich begegnen. Oder Hunde kommen auf einen zu, um sich streicheln zu lassen. Es ist einfach nur ein Dorf mit vielen Millionären. Kein Wunder, dass hier viele Immobilienmakler ihre „diskreten“ Dienste anbieten.

Altes Fachwerkhaus mit Reetdach
Möglicherweise ein altes Kapitänshaus

Jahrhundertelange Tradition

Das Dorf Blankenese wurde schon 1301 urkundlich erwähnt. Für viele Jahrhunderte war es ein beliebter Wohnort für Kapitäne und Lotsen. Dementspechend finden sich hier auch noch einige alte Fachwerkhäuser mit Reetdächern. Das klassische Weiß vieler Häuser hat dem Treppenviertel auch den Beinamen „weiße Perle“ eingebracht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass neben den pittoresken Fischerhäusern und prachtvollen Villen auch zahlreiche schmucklose 70er-Jahre-Bauten den Elbhang zieren.

Fast allen gemein ist aber der Blick auf die Elbe. Und die Ruhe. Die genießen auch Hasen und Eichhörnchen, die an der Elbe herumhoppeln oder die schmalen Wege kreuzen.

Treppe mit Straßenschild "Stiller Weg"
Stiller Weg – hier ist der Name Programm

Fähre ins Alte Land

Von der großen Fährtradition Blankeneses ist seit dem Bau der Elbbrücken und der Elbtunnel nicht mehr viel übrig. Einmal stündlich kann man aber mit der Fähre nach Cranz ins Alte Land übersetzen. Für Fahrräder muss man dann zwar einen Aufschlag zahlen, muss dort aber wenigstens keine Treppen steigen.

Rot-weißer Leuchtturm
Funktionaler Leuchtturm an der Elbe in Blankenese

Wie kommt man ins Treppenviertel?

Von der S-Bahn-Station Blankenese sind es zu Fuß etwa zehn Minuten bis ins Treppenviertel. Wer sich diesen Weg sparen will, kann sich mit der Buslinie 488 einmal rund ums Treppenviertel fahren lassen. 

Haltstellenschild der Linie 488
Mit dem Bus 488 kann man auch eine Rundfahrt machen