Meine Highlights in der Hansestadt

Für mich ist Reisen ja auch immer eine Form der Weiterbildung. Nächstes Kapitel: Rostock.

Spontan wären mir dazu wahrscheinlich nur der Fußballclub Hansa Rostock, die rassistischen Ausschreitungen 1992 in Rostock-Lichtenhagen sowie ein beruflicher Besuch bei Aida Cruises vor ein paar Jahren an einem kalten Wintertag mit Eisschollen auf der Warnow eingefallen.

Mir war nicht mal so richtig klar, dass Warnemünde ein Stadtteil von Rostock ist.

So schön ist es in Rostock

Insofern lasse ich Euch jetzt einfach an meinen Entdeckungen in Rostock und Warnemünde teilhaben. Dies sind meine Top 10 der Sehenswürdigkeiten.

Top 1:
Leuchtturm & Muschel, Warnemünde

Der 37 Meter hohe Leuchtturm von 1898 ist das Wahrzeichen von Warnemünde. Normalerweise kann man auf den Aussichtsbalkon steigen, wegen Corona und den Abstandsregeln ist der Leuchtturm allerdings vorerst gesperrt.

Fun Fact: Auch wenn Warnemünde so gar nichts mit dem Psychothriller „Shutter Island“ von 2003 mit Leonardo di Caprio zu tun hat, ist der Leuchtturm auf dem Film Plakat abgebildet. Spricht dafür, dass es ein wirklich schöner Leuchtturm ist.

Leuchtturm und Teepott

Gleich nebenan steht der Teepott. Der Bau hat seinen Namen der Gaststätte „Teepavillon“ zu verdanken, die hier in den Vorkriegszeit stand. In den 60er Jahren sollte hier ein zeitgemäßes, neues Gebäude entstehen. Stilistisches Vorbild sollte die Kongresshalle in Berlin (West) sein.

Das schöne Ergebnis: Ein dreistöckiges Gebäude mit drei hyperbolischen Paraboloidschalen als Dach. Was das genau ist, kann man bei Wikipedia besser nachlesen. Erklären kann ich es jedenfalls nicht.

Jetzt ist im Teepott ein Café, eine Bar und ein Restaurant – die selbsttragende Dachkonstruktion ist nach dem letzten Umbau leider nicht mehr erkennbar.

Top 2:
Steilküste & Gespensterwald, Nienhagen

Auch wenn Nienhagen nicht zu Rostock gehört, räume ich dem Gespensterwald hier einen Spitzenplatz ein. Der Gespensterwald ist ein Küstenwald, in dem die Bäume (Buchen, Eichen und Eschen) sich nicht optimal entwickeln können, weil sie ständig dem rauen Seeklima ausgesetzt sind und wegen des Windes auch keine ausreichende Humusschicht im Wald vorhanden ist.

Im Gespensterwald

Da außerdem die Steilküste im Schnitt 16 Zentimeter pro Jahr zurückweicht, stehen irgendwann Bäume, die eigentlich Mitten im Wald aufgewachsen sind, am Abgrund. Bei bewölktem Himmel lohnt sich der Besuch nicht.

Richtig schöne Fotos gibt es nur bei Sonnenschein (früh morgens bzw. abends) oder bei Nebel, wie man bei Instagram vielfach sehen kann. Ich fand auch den Spaziergang am Meer entlang der Steilküste sehr schön, von wo aus man die Bäume nochmal aus einem anderen Blickwinkel sieht.

Der Gespensterwald mit Steilküste

Top 3:
Strandpromenade & Am Strom, Warnemünde

Die Straße „Am Strom“ führt am gleichnamigen schmalen Hafenbecken in Warnemünde entlang. Hier liegen ein paar Kutter und Boote, es gibt Geschäfte, Restaurants und Fischbrötchenbuden direkt auf den Schiffen. Tout Warnemünde flaniert abends hier und an der Promenade bis zum DDR-Prestigehotel Neptun entlang. Auf der anderen Seite des Bahnhofs gibt es auch noch ein Riesenrad. Großes Like von mir. 

Alter Strom in Warnemünde

Top 4:
Am Hafen, Rostock

Hafen geht für mich ja immer. Und da gibt es auch in Rostock ein bisschen was zu sehen. Unter anderem den alten Lokschuppen und Speicherhäuser.

Harbour front

Top 5:
Lange Straße, Rostock

Die Lange Straße ist in den 50er Jahren als repräsentative Magistrale und Aufmarschstraße geplant worden – Vorbild war angeblich die Karl-Marx-Allee in Berlin. Zum Glück wurde hier aber auf sozialistische Protz-Architektur verzichtet, sondern mit Zierelementen der norddeutschen Backsteingotik gearbeitet.

An der Langen Straße


Ohne den Hintergrund zu kennen stand ich daher etwas verwundert vor den langgezogenen Gebäuden und fragte mich: „Was um Himmels Willen ist das?“ Mir hat’s jedenfalls gefallen. Interessant sind auch die 70er-Jahre Plattenbauten mit Ziegelstein-Optik-Fassaden in der angrenzenden Schnickmannstraße.

Top 6:
Alexandrinenstraße, Warnemünde

Alexandrinenstraße in Warnemünde

In den Abendstunden geben die renovierten Häuser der Alexandrinenstraße ein hübsches Fotomotiv ab. Hier ist zwar nicht alles alt, es gibt aber doch einen guten Eindruck, wie Warnemünde „früher“ mal ausgesehen hat. Zudem gibt es ein Heimatmuseum, das ich mir aber nicht angeschaut habe.

Top 7:
Alter Markt, Rostock

Bunte Häuser am Alten Markt

Direkt an der Petrikirche gelegen, ist er Alte Markt der Mittelpunkt der östlichen Rostocker Altstadt. Mir haben die Häuser der Lohgerberstraße gut gefallen, die dem Platz einen gefälligen Rahmen geben.

Top 8:
Nikolaikirche, Rostock

Wohnen in der Kirche

Auch die Nikolaikirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Bis in die 70er Jahre waren Turm und Kirchendach nur provisorisch gesichert. Dann wurde die Kirche – auch wenn sie nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden sollte – ab 1976 wieder rekonstruiert. Dabei wurden Büros für die Kirchenverwaltung in den Turm eingebaut und ins Kirchendach kamen drei Wohnetagen.

Für mich waren die Wohnungen im Dachgeschoss jedenfalls ein Wow-Effekt.

Top 9:
Petrikirche, Rostock

Blick auf den Alten Markt und die Nikolaikirche im Hintergrund

Bei gutem Wetter kann man vom Aussichtsturm (Eintritt 4 Euro) bis an die Ostsee schauen. Und natürlich auf Rostocks Innenstadt und den Hafen. Sowas finde ich zur Orientierung in einer neuen Stadt ja immer ganz praktisch.

Top 10:
Wallanlagen, Rostock

Wenn mal mal etwas Ruhe braucht – ab in die Wallanlagen. Lässt sich auch ganz gut mit einem Abstecher zum Kröpeliner Tor und dem Klostergarten verbinden.

Macht optisch mehr her als die Wallanlagen: Das Hausbaumhaus

Essen & Trinken in Rostock und Warnemünde

Grüne Kombüse 
Raffinierte vegetarische Gerichte. Hier wird wirklich Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Große Empfehlung: Spinat-Knoblauch-Volanti mit Artischocken.
Grubenstraße 47, Rostock 

King’s Kebab
Das übliche Angebot. Gut zum Mitnehmen an den Strand, wo man sofort mit Möwen ins Gespräch kommt.
Kurhausstraße 12, Warnemünde

Wenn man mal im Container wohnen will

Unterkunft in Warnemünde

Dock Inn Hostel (*)
Stylisches Hostel / Hotel (mit Sauna und Kletterhalle) mit großem Gemeinschaftsbereich (Kickertische etc.) und zu Zimmern mit Bad umgebauten Übersee-Containern.
Zum Zollamt 14, Warnemünde
(S-Bahn Warnemünde-Werft)

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