Alles Wichtige im Überblick

Hier geht es um die Anreise nach Island, Transportmöglichkeiten vor Ort und meine Empfehlungen zu Unterkünften.

Warum sollte man nach Island fahren?

Wer schöne Landschaften mag, für den ist Island das perfekte Reiseziel. Hartgesottene können sicherlich auch mal versuchen, sich an einen der Vulkansand-Strände zum Sonnenbaden zu legen oder in der meist starken Brandung zu baden – für alle anderen aber heißt es: einfach durch die Gegend fahren und die Landschaft genießen. Unmengen an Wasserfällen in allen Formen und Größen, schwarze Strände, Vulkanfelder, Gletscher, Geysire, heiße Quellen – Island hat alles.

Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich Island neun Punkte geben. Eigentlich wären es zehn, aber für das Preisniveau muss ich leider einen Punkt abziehen.

Großer breiter Wasserfall auf Island
Einer von hunderten Wasserfällen: der Skogarfoss

Was ist die beste Reisezeit für Island?

Ich war Ende April / Anfang Mai 2019 auf Island und empfand das als die perfekte Reisezeit.

Der Winter (und damit der Schnee) ist zu diesem Zeitpunkt beendet, die Temperaturen sind okay (so um die zehn Grad Celsius). Man sollte allerdings auf sehr wechselhaftes Wetter eingestellt sein. bei mir hat sich wieder das Zwiebelprinzip mit einem Regenmantel – kleine Kaufempfehlung am Rande (*) -, Mütze und Handschuhen bewährt. Bei Regen und kaltem Wind wird es sonst schnell mal unangenehm.

Ein weiterer Vorteil der Reisezeit ab Ende April ist, dass zwar viele, aber nicht zu viele Touristen unterwegs sind. Und da die Sonne früh aufgeht, kann man auch morgens früh losfahren, was ich sehr empfehle um 7 Uhr hat man auch die größten Natursehenswürdigkeiten noch für sich alleine.

Selfie im Regenmantel, im Hintergrund ein schwarzer Strand mit einer vulkanischen Felsnadel
Auf Island gibt es kein schlechtes Wetter

Wie kommt man nach Island?

Anreise mit dem Flugzeug nach Island

Von zahlreichen deutschen Städten aus gibt es Direktflüge zum isländischen Hauptflughafen Keflavík, der etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavík liegt. Vergleichen mit den Preisen vor Ort sind die Flüge recht günstig. Zur Nebensaison kommt man für 200 bis 300 Euro nach Island und zurück.

Wegen der optimalen Ausnutzung des letzten Tages (Abflug nachts um kurz nach 1 Uhr) – und mit Rücksicht auf mein Meilenkonto – hatte ich mich von Hamburg aus für Umsteigeverbindungen mit Lufthansa über Frankfurt bzw. München entschieden.

Icelandair hat immer wieder mal günstige Angebote für Nordamerika-Flüge mit mehrtägigem Stopover in Island. Vielleicht ist das ja auch eine gute Möglichkeit, die Insel kennenzulernen.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf den Schatten des Flugzeuges auf der Wolkendecke
Auf dem Weg nach Island überholt man den eigenen Schatten

Anreise mit der Fähre nach Island

Für einen längeren Aufenthalt (vielleicht mit dem eigenen Reisemobil) kann man auch von Hirtshals in Dänemark mit der Fähre ein- bis zweimal wöchentlich nach Island fahren.

Die Fahrt dauert je Richtung rund zwei Tage. Da unterwegs auch die Färöer – die ich auch sehr empfehlen kann – angefahren werden, ließe sich hier beispielsweise auch ein einwöchiger Aufenthalt einbauen.

Alternativ kann man sein Fahrzeug auch von Rotterdam aus nach Island verschiffen lassen und selbst hinterherliefen. Das Prozedere scheint mir aber für einen Urlaub nicht gerade praktikabel.

Schwarze Holzhäuser am Meer
Bei einer Anreise mit der Fähre wäre auch ein Zwischenstop auf den Färöer möglich

Wie kommt man auf Island herum?

Mit dem Mietwagen

Braucht man auf Island einen SUV?

Immer Sommer braucht man auf Island keinen SUV. Sofern man nicht gerade auf den unbefestigten Pisten quer über die Insel unterwegs ist (auf denen dann auch ein Allradfahrzeug vorgeschrieben ist), reicht auch ein Kleinwagen aus.

Ich durfte im Süden und Nordwesten Islands nur eine Piste (am Kap Dyrhólaey) nicht nutzen, aber das Ziel ließ sich hier mit einer kleinen Wanderung auch erreichen.

Kleinwagen vor dem Berg Kirkjufell
Für das Foto müsste mich Hyundai eigentlich bezahlen

Welche Mietwagen-Versicherungen braucht man?

Nach schlechten Erfahrungen nehme ich nur noch Mietwagen mit Versicherung gegen Glas-, Reifen-, Unterboden- und Dach-Schäden und ohne Selbstbeteiligung im Schadensfall. Die Gewissheit, dass keine versteckten Kosten auf mich zukommen können, ist mir dann der Aufpreis wert. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Glasversicherung hat sich für mich bezahlt gemacht, da sich der Vermieter noch im Nachhinein wegen eines Schadens an der Windschutzscheibe gemeldet hat. Auf irgendeiner Schotterpiste habe ich wohl mal ein Steinchen abbekommen.

Bei der Mietwagenübergabe habe ich mir dann vor Ort noch eine Versicherung gegen Schäden durch Sand und Asche aufschwatzen lassen. Ob die wirklich nötig ist, kann ich nicht beurteilen. Das Risiko, in einen wirklich schweren Sturm zu geraten, sind wohl im Sommer deutlich geringer als im Winter.

Schild mit den wichtigsten Verkehrsregeln auf Island
Das Tempolimit von 90 km/h sollte man besser einhalten – sonst kann es teuer werden

Mit Tagesausflügen

Island lässt sich am besten mit dem Mietwagen erkunden. So ist man zeitlich flexibler und kann den Touristenmassen ein bisschen ausweichen.

Iceland Travel bietet allerdings auch jede Menge Tagestouren an. DAs ist vielleicht für einen Stopover auf Island eine Möglichkeit, ein paar der Highlights, z.B. den Golden Circle oder den Süden auf jeweils einer Tagestour kennenzulernen, wenn man nicht selbst fahren möchte.

Pferde auf einer Wiese
Man könnte natürlich auch über die Insel tölten

Bezahlen auf Island

Ich hatte mir gewohnheitsgemäß gleich am Flughafen in Keflavík Bargeld am Automaten gezogen. Das war allerdings überflüssig. In Island kann man wirklich überall, auch kleinste Beitrage, mit der Kreditkarte bezahlen.

Dafür ist in Island alles teurer als bei uns. Gefühlt im Schnitt um etwa 50 Prozent. Eine Suppe mit Getränk kostet so gerne mal 20 Euro oder ein kleines Stück Kuchen 5,50 Euro.

Drehkreuz an einer öffentlichen Toilette auf Island
Kein Kleingeld nötig – auch die Toilette lässt sich mit Kreditkarte bezahlen

Unterkünfte auf Island

Wie alles andere auch, so sind Unterkünfte auf vergleichsweise teuer. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann man in der Nebensaison aber noch gute und preiswerte Unterkünfte finden.

Für die Hauptsaison sollte man sich die Reiseroute vorher gut überlegen und am besten alles vorher buchen – sonst muss man nehmen was übrig bleibt. Und das kann teuer werden.

REK Inn (*)
Unterkunft mitten in Reykjavík mit winzigen Zimmern (meines war dreieckig), dafür aber für isländische Verhältnisse günstig.
Skipholt 15, Reykjavík

Black Beach Guesthouse (*)
Gute Unterkunft, wenn zwischen Besichtigung des Golden Circle und des Südens der Insel.
Unubakka 4, Þorlákshöfn, Island 

The Barn (*)
Ausgezeichnetes Hostel nahe Vík í Mýrdal an der Südküste. Gute Lage, schön eingerichtet in einer ehemaligen Scheune.
Norðurfoss, Vík í Mýrdal, Island

B59 Hostel (*)
Kombination aus Hotel und Hostel in einem. Abseits der großen Touristenströme in Bogarnes. Ich hatte dort ein sehr schönes Mehrbettzimmer komplett für mich alleine.
Borgarbraut 57, Borgarnes, Island

Grund í Grundarfirdi (*)
Super Lage in der Nähe des Kirkjufellsfoss. Die Unterkunft selbst ist eher einfach, die überschwänglichen Bewertungen anderer Reisender kann ich nicht ganz nachvollziehen. 
Grund í Grundarfirdi, Grundarfjörður, Island 

Hotel Hvammstangi Guesthouse
Gute Unterkunft, um die Vastsnes-Halbinsel im Norden Islands zu erkunden.
Nordurbraut 1, Hvammstangi

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