Das Zentrum von La Gomera
La Gomera hat insgesamt nur knapp 22.000 Einwohner – gut 9.000 davon leben in der „Hauptstadt“ San Sebastián de La Gomera. Mit dem Hafen und den regelmäßigen Fährverbindungen zu den Nachbarinseln Teneriffa, La Palma und El Hierro ist sie auch das verkehrstechnische Zentrum der knapp 370 Quadratkilometer (etwa halb so groß wie Hamburg) großen, nahezu kreisrunden Insel.
Zumindest in San Sebastián kommt man an Christoph Kolumbus nicht vorbei. Vor seinen ersten Überfahrt in die neue Welt machte er im September 1492 in der natürlichen Bucht vor der Stadt Halt, um frisches Proviant (vor allem Wasser) aufzunehmen und die richtigen Winde nach „Indien“ zu warten.
Was gibt es in San Sebastián de La Gomera zu sehen?
Der Torre del Conde
Der Torre del Conde, der Turm des Grafen, stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und sollte als Wehrturm gegen die „Ureinwohner“ der Insel, die Gomeros, dienen, die wenig Verständnis für die Inbesitznahme der Insel durch die Spanier aufbrachten. Ansonsten gibt es nicht mehr viele Gebäude, die schon zu Kolumbus’ Zeiten in San Sebastián standen.
Christoph Kolumbus und die Altstadt
Dafür steht er selbst noch hier. Zumindest als Statue auf der hübschen Plaza de la Constitución. Von hier aus gehen mit der Calle Real und der Calle Virgen de Guadelupe auch die beiden vielleicht schönsten Straßen der Stadt ab. Dort finden sich zahlreiche ältere und pittoreske Gebäude.
Kolumbus mit seinem Einkaufszettel für letzten Proviant Schattige Plätzchen auf der Plaza de la Constitución
Die Kirche
Die Iglesia De La Asunción hat eine bewegte Geschichte hinter sich. An dieser Stelle wurde schon 1450 eine erste Kapelle errichtet, die allerdings kurz nach der Abfahrt Kolumbus’ abgerissen wurde. Die heutige Fassade stammt somit aus dem späten 15. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche allerdings – genauso wie die ganze Stadt – mehrfach von Piraten geplündert und das Chorgestühl auf Schiffen verfeuert und die Orgelpfeifen an einen Schmied verkauft.
Das Archäologiemuseum
Direkt nebenan liegt das Museo Arqueológico de La Gomera, das einen guten Überblick über die Geschichte der Insel vor Ankunft der Spanier gibt. Die ersten Siedler kamen mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung aus Nordafrika auf die Insel. Bis zum 14. Jahrhundert entwickelten die Gomeros ihre eigene Kultur, ehe die Insel „wiederentdeckt“ wurde. Das Museum zeigt ein paar archäologische Funde und erklärt die Sozialstruktur, Kultur und die Handwerksgeräte der Gomeros.
So sahen die Hütten der Gomeros aus Das Archäologiemuseum von La Gomera Keramikfunde im Archäologiemuseum
Der ganze Rest
Wie alle Orte La Gomeras hat auch San Sebastián buntgestrichene Häuser, die insbesondere am Berghang schön anzuschauen sind. Für Badeurlauber ist La Gomera nicht unbedingt die Top-Destination. Aber immerhin gibt es auch in San Sebastián einen kleinen, schwarzsandigen Strand. Mit Blick auf den Hafen ist der allerdings nicht unbedingt schön, aber man kann sich ja einreden, dass Christoph Kolumbus hier noch einen Fruchtcocktail getrunken hat, bevor er sich auf dem Weg nach Indien folgenschwer verfahren hat.
Lohnt sich ein Aufenthalt in San Sebastián?
Ein kurzer Aufenthalt reicht völlig aus, um alles in San Sebastián gesehen zu haben. Aber als Inselhauptstadt mit entsprechender Infrastruktur (Hotels, Restaurants, Geschäfte) kann die Stadt natürlich auch ein gutes Basislager für all die sein, die auf La Gomera viel wandern wollen. Von hier aus gehen zumindest auch Busse in alle Orte der Insel und ein Boot nach Valle Gran Rey.