Auf nach Lalibela
Lalibela im Norden Äthiopiens lag lange Zeit abseits der Verkehrsrouten etwas vergessen im Norden Äthiopiens. Das hat sich natürlich geändert, als das touristische Potenzial der monolithischen Felsenkirchen erkannt wurde, die bereits seit 1978 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Heute kann man bequem mit Ethiopian Airways von Addis Abeba (mit Zwischenstopp in Gonder) nach Lalibela fliegen und auf dem Weg schon die zum Teil sehr kargen Landschaften von oben studieren.
Was gibt es in Lalibela zu sehen?
Lalibelas Haupt-Sehenswürdigkeiten sind die insgesamt elf Kirchen, die hauptsächlich im 12. und 13. Jahrhundert aus dem roten Basaltlavagestein geschlagen wurden.
Daneben sieht man aber auch immer wieder zweistöckige Rundhäuser in der Landschaft verteilt, die sogenannten Tukul, für die Lalibela auch bekannt ist.
Die Felsenkirchen in Lalibela
Die Felsenkirchen werden in eine nordwestliche und eine südöstliche Gruppe unterteilt. Die Kirchen der jeweiligen Gruppe sind zum Teil durch Gänge und Tunnel miteinander verbunden.
Beim Besuch muss man beachten, dass die Öffnungszeiten von 8 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr sind und somit eine offizielle Mittagspause gemacht wird. Der Eintritt hat damals schon 48 Euro für ein Mehrtagesticket gekostet. Das ist für örtliche Verhältnisse (Einheimische haben natürlich freien Eintritt, um dort auch zum Gottesdienst zu gehen) ein Vermögen, aber dieses einmalige Kirchenensemble ist das Geld wert.
Ich habe vor Ort auf einen Führer verzichtet und das Gelände auf eigene Faust erkundet. Mag sein, dass mir dadurch die eine oder andere Kleinigkeit entgangen ist, dafür konnte ich nach eigenem Gutdünken umherstromern und mich ein bisschen wie Indiana Jones fühlen. Insbesondere zum Teil komplett dunkle Verbindungsgänge hatten es mir angetan.
Dabei hat mich weniger interessiert, vor welcher Kirche ich nun stand, sondern ich habe einfach die Hingabe und die Ausdauer der Baumeister bewundert. Die haben hier mit einfachsten Werkzeugen, im Prinzip nur mit Hammer und Meißel, zunächst von einer Felsoberfläche ausgehend nach unten gegraben und riesige Felsblöcke freigelegt. Diese wurden dann wiederum „ausgehöhlt“, zum mit Verzierungen im Fels versehen oder mit Deckengemälden ausgestattet.
Etwas schade ist, dass nicht alle Kirchen in voller Pracht von oben, also vom ursprünglichen Felsniveau aus zu sehen sind, da sie zum Schutz mit großen provisorischen Schutzdächern versehen wurden.
Dass diese Kirchen nicht nur vor Jahrhunderten, sondern auch heute noch eine große Bedeutung für die Gläubigen vor Ort haben, zeigt sich wenn Gottesdienste gefeiert werden und die zahlreichen Besucher in traditionellen weißen Gewändern in und vor den Kirchen beten.
Der Ort Lalibela selbst ist übrigens nicht weiter der Rede wert und nur für Menschen spannend, die gerne mit Touristenführern über deren Angebote reden oder sich mit mehr oder weniger aggressiv bettelnden Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen wollen.
Unterkunft in Lalibela
Lalibela Hotel
Einfaches Hotel am Ortsrand von Lalibela. Fußläufig zu allen Sehenswürdigkeiten gelegen.
Getergi Street, Lalibela