Museumsbesuch – Das Geburtshaus von Charles Trenet in Narbonne

Wer war nochmal Charles Trenet?

Charles Trenet (1913 – 2001) war ein französischer Chansonnier, Texter und Komponist, der in Narbonne geboren wurde und angeblich an die tausend Lieder schrieb.

Sein in Deutschland wahrscheinlich bekanntestes – oder zumindest das einzige mir von ihm bekannte – Lied ist „La Mer“ (Link zu YouTube). Trenet ist in Frankreich allerdings eine ganz große Nummer und so hat sich die Stadt Narbonne nicht zweimal bitten lassen, als er ihr sein Geburtshaus direkt an der Bahnstrecke Richtung Perpignan vermachen wollte.

Überhaupt sind in Narbonne an verschiedenen Ecken Erinnerungen an den berühmtesten Sohn der Stadt zu finden – seien es Songtexte an Wänden oder Plaketten auf der Straße, die zum Geburtshaus führen: „Sur les pas de Charles Trenet“ („auf den Spuren von Charles Trenet“).

Charles Trenet hat Narbonne allerdings nicht nur das Geburtshaus, sondern auch eine Liebeserklärung in Liedform hinerlassen: „Narbonne, mon amie“ (Link zu YouTube).

Was gibt es im Geburtshaus von Charles Trenet zu sehen?

Das Haus ist ein ganz normales 3-stöckiges Einfamilien-Wohnhaus an einer Straßenecke. Abgesehen vom Ticketschalter im Flur und ein paar Multimediabildschirmen wirkt es so, als wäre hier die Zeit stehen geblieben.

Man kann alle drei Etagen besichtigen und sich dabei fühlen, als wäre man in den 1970er Jahren und der Hausbesitzer gerade eben zur Tür hinaus gegangen (und hätte vorher natürlich nochmal richtig sauber machen lassen).

So kann man seine Wohnzimmer (eines mit Klavier, ein anderes wohl eher zum Fernsehen) anschauen, die zwei Badezimmer mit ihren zeittypischen Kacheln, die Schlafzimmer und das (sehr hässliche) Esszimmer sowie die aus unterschiedlichen Epochen stammenden Küchen (ja, es gibt zwei) besichtigen.

Es gibt natürlich auch ein paar Informationen zu Künstler und Werk, aber bei mir sind mehr die Eindrücke von der Wohnungseinrichtung hängengeblieben. Sehr bürgerlich, kein Luxus. Allerdings hat er hier wohl nach seiner Kindheit nie mehr dauerhaft gelebt.

Für wen lohnt sich der Besuch des Geburtshauses von Charles Trenet?

Das Geburtshaus von Charles Trenet ist natürlich vor allem seinen Fans ans Herz gelegt.

Für alle anderen, die wie ich, eher nichts mit ihm verbinden, ist es eine Reise in die Vergangenheit. Das Haus ist wunderbar, um Einrichtungsstile vor allem der 1960er Jahre zu bewundern.

Wieviel Zeit sollte man für die Besichtigung einplanen?

Ein Besuch im Maison Trenet ist mehr wie eine Hausbesichtigung und weniger wie ein Museumsbesuch. Man muss sich hier nicht ewig durch Dokumente lesen, sondern schaut sich eher mal ein bisschen um und verschafft sich einen Eindruck, wie der Sänger hier wohl sein Leben gestaltet hat.

Wer mag, kann noch ein bisschen seine Lieder an der Karaoke-Maschine singen, ansonsten ist man aber nach einer halben Stunde locker durch.

Quick Facts
Geburtshaus Charles Trenet in Narbonne

Anreise

Das Maison Trenet liegt in der nach ihm benannten Avenue Charles Trenet, gut einen Kilometer vom Gare de Narbonne entfernt.

Narbonne selbst ist per Zug direkt von Perpignan (35 bis 45 Minuten), Carcassonne (ca. 30 Minuten), Béziers (ca. 15 Minuten), Montpellier (ca. 1 Stunde) oder Toulouse (ca. 1:15 Stunden) erreichbar.

Öffnungszeiten

Das Museum ist von Juni bis September täglich außer dienstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Im April und Mai sowie im Oktober wird jeweils von 12:45 bis 14 Uhr eine Mittagspause gemacht. Dasselbe gilt im Winter (November bis März), dann schließt das Museum auch noch eine Stunde früher.

Eintritt

Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro. Da es sich um ein enges Wohnhaus handelt, werden immer maximal 16 Besucher zeitgleich eingelassen.