Mit dem Mietwagen von Tabuk nach Al Ula und zurück

Al Ula ist so etwas wie das touristische Zentrum von Saudi-Arabien. Rund um die Stadt im Nordwesten Saudi.Arabiens gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten und die Infrastruktur ist schon deutlich besser auf (auch ausländische) Reisende eingestellt als anderswo im Land.

Al Ula ist aber auch vergleichsweise teuer. Für die Vielzahl an Touristen gibt es noch zu wenig Unterkünfte in verschiedenen Preisklassen – das kann schnell zu Engpässen führen. Vorbuchungen sind daher zu empfehlen, um keine teuren Überraschungen zu erleben.

Da auch die Flug- und Mietwagenpreise deutlich höher waren als anderswo, habe ich mich für Tabuk als Startort meines 2-tägigen Roadtrips im Nordwesten entschieden.

Mietwagen am Straßenrand in der Wüste
Unterwegs durch die Wüste

Reiseroute für zwei Tage

Diese Reiseroute ist sehr zeiteffizient und ich kann sie durchaus weiterempfehlen. Tabuk und Al Ula habe ich übrigens jeweils nicht wirklich gesehen. Für mich waren einfach die Landschaften unterwegs und die Sehenswürdigkeiten um Al Ula interessanter.

Ich bin spätabends von Riad kommend in Tabuk gelandet, habe am Flughafen einen Mietwagen übernommen (dafür sollte man etwas Zeit einplanen…) und habe auch in Tabuk übernachtet.

Regen auf Straße in Saudi-Arabien
Es gibt durchaus auch mal Regen in Saudi-Arabien

Tag 1: Von Tabuk nach Hegra

An Tag 1 ging es dann morgens Richtung Al Ula. Bis zum Startpunkt aller Touren (s.u.) am Visitor Center „Winter Park“ sind es von Tabuk aus etwa 300 Kilometer. Google Maps veranschlagt dafür gut drei Stunden – ich würde mehr einplanen. Zum einen gibt erstmal auf der Strecke jede Menge Tempolimits (und Kameras!), zum anderen lohnt es, immer wieder mal Fotostops einzulegen.

Blühende Pflanze nach Regen in der Wüste
Die Wüste lebt

Ich hatte die geführte 3-stündige Tour nach Hegra um 13:30 Uhr gebucht und fand dies perfekt, um in Ruhe anzureisen, vorher noch beim Elephant Rock vorbeizuschauen und dann gute Lichtverhältnisse für Fotos zu haben.

Nach der Tour bleibt dann noch genug Zeit, für einen kleinen Einkauf (oder einen Stadtrundgang) in Al Ula, um sich dann bis zum Sonnenuntergang noch ein wenig in der Wüste zu amüsieren.

Tag 2: Dadan, Jabal Ikmah und Wadi Al Disah

Am zweiten Tag hieß es dann früh aufstehen, um die erste 2-stündige Führung um 7:45 Uhr nach Dadan und zum Jabal Ikmah mitzumachen. Danach kann man ganz entspannt die mindestens 3,5-stündige Autofahrt ins Wadi Al Disah antreten.

Dei Straßen sind dabei zum Teil katastrophal, aber die Wüsten- und Mondlandschaften entschädigen dafür.

Mietwagen am Straßenrand in sehr unwirtlicher Umgebung
Fahrt durch Mondlandschaften

Vor Ort würde ich mindestens zwei Stunden einplanen. Anschließend ist man nochmal etwa drei Stunden bis Tabuk unterwegs. Das ist also ein langer Tag im Auto. Wer das umgehen möchte, kann entweder im eigenen Zelt im Wadi Disah wild campen oder sich in der Gegend eine Unterkunft suchen.

Für mich hat das mit den langen Autofahrten gut gepasst, um noch eine weitere Nacht in Tabuk zu übernachten und dann nach Medina weiterzufliegen.

Kamel am Straßenrand in Saudi-Arabien
Man begegnet unterwegs auch durchaus mal Kamelen

Sehenswürdigkeiten rund um Al Ula

Die Felsengräber von Hegra

Die Felsengräber sind eine der Top-Attraktionen in Saudi-Arabien – und man sollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Mitten in der Wüste wurden hier über Jahrhunderte beeindruckende Grabmale aus und in die aus den Felsen gemeißelt. Besichtigen lassen sie sich nur im Rahmen von geführten Touren.

Wie das funktioniert, habe ich hier festgehalten.

Fassade der Grabstätte an einem freistehenden Felsen
Die größte Grabstätte in Hegra: Qasr AlFarid

Felsinschriften und Felsengräber in Dadan & Jabal Ikmah

Kleinere Felsengräber gibt es auch in Dadan zu sehen – ebenfalls nur im Rahmen einer geführten Tour (mehr dazu hier).

Der spektakulärere Teil ist die Fahrt zu den Felsinschriften am Jabal Ikmah, einer Art Freilauft-Bibliothek, in der sich verschiedene Kulturen mit ihren jeweilen Schriftsprachen verewigt und die Stätte zu einem UNESCO-Weltdokumentenerbe gemacht haben.

Inschriften und Zeichnungen an einer Felswand
Darum ist Jabal Ikmah Teil des UNESCO Weltdokumentenerbes

Elephant Rock

Der Elephant Rock ist ein Sandstein-Felsformation, die ihren Namen ihrer an einen Elefanten erinnernden Form verdankt. Dort kann man durchaus mal anhalten und sich umschauen.

In der Gegend gibt es noch zahlreiche weitere interessante Sandsteinformationen: Vom Pharoah Rock über den Siamese Cojoined Twin Rock bis zum Ice cream Rock oder dem Vessel Hole Rock. Sie alle liegen unweit der Route 70 nördlich von Al Ula.

Diese Felsen in der Wüste lassen sich sehr gut auf eigene Faust vor oder nach den geführten Touren nach Hegra oder Dadan erkunden.

Felsformation, die aussieht wie ein Elefant
Mit etwas Fantasie unverkennbar: der Elephant Rock

Maraya – Architektur der Spitzenklasse

Das Maraya (zu deutsch: „Spiegel“) ist ein Konzertgebäude, das 2019 eröffnet wurde und mit seiner 9.740 Quadratmeter großen Fassade das größte Spiegelgebäude der Welt ist.

Dort lassen sich mit Sicherheit sensationelle Fotos mit der umgebenden Wüste machen – davon kann ich allerdings nicht berichten. Ich war nicht da. Zugang zum Maraya bekommt man nur als Konzertbesucher, Gast in einem der exklusiven Ressorts oder im Restaurant Maraya Social – in letzterem muss man vorher reservieren und mindestens zu zweit kommen.

Zelte unter Palmen
Man kann in der Gegend auch günstiger unterkommen

Wadi Disah

Das Wadi Al Disah war eigentlich der Hauptgrund für die Rundreise mit dem Mietwagen im Nordwesten Saudi-Arabiens – ansonsten wäre ich wahrscheinlich einfach nur nach Al Ula geflogen.

Das „Tal der Palmen“ ist möglicherweise eine der beeindruckendsten Landschaften Saudi-Arabiens. Bis zu 500 Meter hohe Felswände mit bizarren Formationen begrenzen das Tal, das man durchwandern oder mit einem Allradfahrzeug erkunden kann.

Wie man hinkommt und was es dort zu sehen gibt, habe ich hier festgehalten.

Schroffe Felswände mit Palmen im Vordergrund
Spektakuläre Felsformationen im Wadi Al Disah

Übernachtungen in Tabuk und Al Ula

Tabuk

In Tabuk gibt es jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten – buchbar sowohl über booking.com oder auch bei Airbnb. Ich habe beide Varianten genutzt und habe dort jeweils ein kleines Apartment für 45 bzw. 55 Euro bekommen.

Mietwagen Am Straßenrand in Saudi-Arabien
Auf dem Weg zurück nach Tabuk

Al Ula

In Al Ula können die Preise für Unterkünfte schnell steigen. Daher sollte man hier frühzeitig buchen. Ich habe dort auf der Live the Moment Farm in einem Zelt übernachtet (buchbar via Airbnb).

Eine solche Unterkunft in einer Oase und er Wüste kann ich nur empfehlen. Einen spektakuläreren Sonnenuntergang (auf einem Berg in der Nähe) habe ich nirgendwo sonst in Saudi-Arabien erlebt.

Booking.com