In einem Land vor unserer Zeit

Ich hatte die folgenden Wanderungen zwar schon in den Beiträgen zum Nationalpark Timanfaya und zum vulkanischen Norden der Insel angerissen, wollte sie aber für alle Wanderfreunde hier nochmal zusammenfassend darstellen. Es sind meine persönlichen Top 3, bei denen man die Lavafelder und Vulkane Lanzarotes aus nächster Nähe kennenlernt.

Kleiner Vulkan im Lavafeld
Nur die Vulkane erheben sich aus den AA-Lavafeldern

Top 3:
Volcán de la Corona

Schwierigkeitsgrad: einfach
Dauer: ca. 1 Stunde
Entfernung: ca. 3 Kilometer

Startpunkt: Parkplatz in der Nähe der Kirche von Ye

Am Monte Corona kann man sehr schön sehen, wie die Vulkane der Timanfaya-Region wahrscheinlich in ca. 20.000 Jahren aussehen. Daher lohnt sich diese kurze Wanderung, die man gut mal „zwischendurch“ machen kann, wenn man den Mirador del Río (2,5 Kilometer entfernt) oder die Cueva de Los Verdes (8 Kilometer entfernt) besucht.

Blick auf den Vulkan unter bedecktem Himmel
Auf dem Weg zum Volcán de la Corona

Es handelt sich nicht nur um eine kurze, sondern auch eine recht einfache Wanderung über befestigte Wege zum Kraterrand. Die Aussicht von hier ins Umland ist weit weniger spektakulär als in der Caldera Blanca, aber man kann von hier aus gut das Malpaís, die Lavalandschaften der Umgebung, einsehen und bis zum Meer schauen.

Der Krater des Volcán de la Corona
Der Krater des Volcán de la Corona

Top 2:
Tremesana Route

Schwierigkeitsgrad: einfach
Dauer: ca. 3 Stunden (inkl. Hin- und Rückfahrt ab Yaiza)
Entfernung: ca. 4 Kilometer

Startpunkt: an der Kirche in Yaiza

Im Nationalpark Timanfaya kann man leider nicht auf eigene Faust wandern gehen. Um hier eine Wanderung zu machen, muss man sich einer kleinen Gruppe anschließen, die einmal täglich von Guides der Nationalparkverwaltung in Yaiza abgeholt und bis zur Montaña Tremesana gefahren werden.

Blick auf ein Loch und im Hintergrund einen Vulkan
Ein kleines Loch in der Lavadecke – ein Jameo

Von dort aus dreht man dann in gemütlichem Tempo eine Runde ohne nennenswerte Steigungen und erfährt viel Wissenswertes über die vulkanische Geschichte Lanzarotes und der Vulkane im Nationalpark im Besonderen. Auch die verschiedenen Lavaarten werden gut erklärt.

Lavabrocken, im Hintergrund ein Vulkan
Unberührte Lavalandschaften

Dabei bekommt man auch einige der auf Lanzarote sehr flach und in die Breite wachsenden Feigenbäume zu sehen. Diese wurden noch vor Gründung des Nationalparks angepflanzt und gedeihen im Rahmen der eigentlich sehr feindlichen Bedingungen (viel Wind, viel Sonne) ganz gut, da sie mit aus Lavabrocken bestehenden Mauern geschützt werden und die Lapilli (kleinste Lavasteinchen), mit denen der Boden hier bedeckt ist, Feuchtigkeit gut speichern können.

Reservierungen für die kostenlose (englisch- oder spanischsprachige) Wanderung sollte man möglichst schon einige Wochen im Voraus auf der etwas antiquierten Website des Nationalparks vornehmen.

Top 1:
Caldera Blanca

Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: ca. 3 Stunden
Entfernung: ca. 9 Kilometer

Startpunkt: Parkplatz etwa 1,5 Kilometer westlich von Mancha Blanca

Die Wanderung zur Caldera Blanca, die außerhalb der Grenzen des Nationalparks Timanfaya liegt, führt zunächst nur durch die wundervolle, raue AA-Lavalandschaft. Dabei hat man aber schon immer die Montaña Caldereta vor Augen, einen kleineren Vulkan, der mit seiner rötlichen Färbung aus der Entfernung an den Uluru in Australien erinnert.

Blick über die AA-Lava zur Caldera Blanca
Hier ist nichts mit mal querfeldein gehen…

Der Aufstieg zum eigentlichen Ziel der Wanderung ist nicht schwer. Der Weg führt stetig, aber nicht zu steil nach oben. Wer nur mal einen Blick in den Krater werfen möchte, kann dies schon nach einer Stunde Wegzeit tun. Ich empfehle allerdings, noch weitere 30 Minuten bis zum höchsten Punkt weiterzugehen, weil man so noch mehr von den vielen Vulkanen in der Umgebung sieht und einen noch besseren Blick aufs Meer hat.

Blick vom Kraterrand aufs Meer
Der Aufstieg wird mit einem schönen Blick aufs Meer belohnt

Eine Jacke und eine Mütze sollte man sich mitbringen, der Wind weht auf dem Kraterrand recht stark. Toiletten gibt es übrigens weder am Parkplatz noch auf dem Weg. Nur ein paar Schautafeln erläutern die vulkanische Geologie.

Selfie des Autors
Auf dem Gipfel – die Frisur hält