Dünen-Wanderung am Ankunftstag

Ich empfehle für den ersten Tag auf Amrum eine Wanderung von Wittdün nach Nebel und zurück. Auch eine Ankunft am Nachmittag lässt genug Zeit für diesen Spaziergang, da auf Amrum durch seine Lage im hohen Norden Deutschlands die Tage „länger“ sind als anderswo.

Ein paar Impressionen habe ich mal im Bewegtbild festgehalten:

Wo führt die Wanderung entlang?

Startpunkt ist Wittdün. Von hier aus läuft man am besten rund um die Südspitze der Insel, über den Seedeich bis Steenodde. Weiter führt die Strecke über Süddorf zum Strand an der Westküste. Es folgt ein Spaziergang im Sand – gerne auch ein kleiner Abstecher zum aktuell allerdings geschlossenen Leuchtturm – bis zur großen Aussichtsdüne. Anschließend führt der Naturlehrpfad am Wriakhörnsee entlang durch die Dünen zurück zum Kniepsand vor Wittdün.

Das sind insgesamt ca. 10 Kilometer mit schönen Bauernhäusern, wunderbaren (Dünen-) Landschaften und tollen Aussichtspunkten.

Auf der Karte sieht die Strecke deutlich länger aus, als sie wirklich ist. Irgendwie versteht Google Maps nicht, dass man auch am Strand entlanggehen kann, deshalb sind hier auch deutliche Umwege eingezeichnet, die man abkürzen kann.

Dieser Weg wird ein leichter sein

Abkürzung der Amrum-Wanderung möglich

Das spektakulärste Stück der Wanderung auf Amrum ist der Strand- und Dünenabschnitt ab Nebel. Wer also Zeit und Wegstrecke sparen möchte, kann auch mit dem Bus bis Süddorf fahren und von dort aus dem ausgeschilderten Weg zum Strand folgen.

Das Leuchtfeuer ist 43 Kilometer weit sichtbar

Die Wanderung auf Amrum im Detail

Auf dem Abschnitt zwischen Wittdün und dem Süddorfer Ortsteil Steenodde kommt man zunächst ein paar Stand-up-Paddler (oder je nach Tageszeit auch nur Watt) am Seedeich zu sehen. Es folgen der Yacht- und Seezeichenhafen mit ein paar, ja, Yachten und Fischerbooten sowie Wiesen und Feldern mit Kühen und Schafen. Landidylle.

Wenn man die schönen Häuschen von Steenodde hinter sich gelassen hat, geht es an Getreidefeldern vorbei und durch ein Waldstück bis zum Strand bei Süddorf. Der gesamte Wald auf Amrum ist übrigens erst im 19. und 20. Jahrhundert angelegt worden, um der Erosion entgegen zu wirken.

Schon auf dem Weg zum Strand ergeben sich immer wieder gute Möglichkeiten den sehr pittoresken Leuchtturm Amrums zu fotografieren. Und natürlich die mit Gräsern bewachsenen grünen Dünen.

Man hat Platz

Schöner als in der Karibik

Der Strand ist schließlich viel spektakulärer als das, was man so in der Karibik geboten bekommt. Es gibt zwar keine Palmen, aber die Dünen konturieren die Landschaft viel schöner. Und der Strand ist auf Amrums Westseite wirklich sehr, sehr breit – und die bunten Strandkörbe machen optisch auch mehr her als Hängematten.

Wer mehr Interesse an in den Dünen lebenden Tieren (vor allem natürlich Vögel) und den dort heimischen Pflanzen hat, der kommt auf dem Naturlehrpfad voll auf seine Kosten. Ich habe mich mehr auf das Bestaunen der Landschaft beschränkt.

Und neben den Dünen bietet sich da auch ein Blick auf den Wriakhörnsee.
Durch Regenwasser hat sich hier ein von zahlreichen See- und Strandvögeln frequentierter Süßwassersee in den Dünen gebildet. Für Ornithologen ein Traum. Für mich sehen allerdings alle Vögel gleich aus.

Rechts oben ist die Aussichtsdüne

Eigentlich nur eine Sandbank

Endpunkt der Wanderung im Süden Amrums ist dann der Kniepsand vor Wittdün. Das was ich bisher laienhaft als Strand bezeichnet habe, ist nämlich streng genommen nicht Teil der Insel, sondern eine riesige Sandbank, die kaum noch überflutet wird.

Der Kniepsand zieht sich auf einer Länge von 15 Kilometern die Westküste Amrums entlang und ist stellenweise bis zu 1,5 Kilometer breit, sagt Wikipedia. Vor Wittdün sieht man so das Meer nicht mehr, wenn man unten auf Meereshöhe steht. Gerade in den letzten Stunden vor Sonnenuntergang ist es hier besonders schön.

Auf dem Kniepsand

Was kann man sonst noch machen?

Wer bei dieser Wanderung auf Amrum noch nicht genug Dünen gesehen hat – für den gibt es eine Lösung: Eine Fahrradtour über die gesamte Insel am nächsten Tag.

Strand und Watt bei Sonnenuntergang