Faszinierend flaches Land im Meer

Was macht man auf Amrum, wenn man glaubt, alles schon gesehen zu haben? Einfach alles nochmal anschauen. An den Dünen und am Strand kann man sich eigentlich nicht sattsehen.

Und falls einem die Dünen plötzlich viel zu hoch vorkommen und man Lust auf ganz plattes Land hat – dann ist ein Ausflug zur Hallig Hooge genau das Richtige.

Ich habe auch hier wieder ein paar Impressionen zusammengestellt:

Was ist eine Hallig nochmal?

Halligen sind Marschinseln, die kaum gegen Hochwasser geschützt sind und bei Sturmfluten – so zwei bis sechs mal im Jahr – überschwemmt werden. Wie das aussieht und was die Bewohner dann tun, auch um ihre Tiere zu schützen, sieht man sehr eindrucksvoll in dieser NDR-Doku:

Wie groß ist Hallig Hooge?

Hallig Hooge ist nur sechs Quadratkilometer groß. Damit ist sie – nach Langeneß – die zweitgrößte deutsche Hallig. Aber klein genug, um in den knapp zwei Stunden des Aufenthaltes bei einem Tagesausflug (fast) alles sehen zu können. Es gibt auf der Hallig insgesamt zehn bewohnte Warften und 102 Einwohner.

Ordnung muss sein: Auch die Hallig hat ihr Ortsschild

Was gibt es auf Hallig Hooge zu sehen?

Eben diese Warften. Das sind künstlich angelegte Hügel, auf denen auch alle Häuser stehen. Alles andere wird bei Sturmfluten überschwemmt und nur die Warften ragen dann (hoffentlich) noch aus dem Wasser.

Aus der Entfernung vom Schiff aus sieht Hallig Hooge daher wie ein langgezogenes Stück Land mit ein paar Maulwurfshügeln aus. Auf Halligen gibt es keine Süßwasserquellen. Daher musste früher in großem Stil Regenwasser für Menschen und Tiere gesammelt werden. Mittlerweile hat natürlich auch Hallig Hooge eine Wasserleitung vom Festland.

Auf der inoffiziellen Hauptwarft, der Hanswarft, gibt es ein kleines Sturmflutkino, in dem ein kurzer Film zu eben jedem Thema gezeigt wird.
Außerdem gibt es noch ein kleines Heimatmuseum mit einer alten Bauernstube sowie Wattfunden untergegangener Warften.

Friedrich VI. von Dänemark hat hier mal übernachtet: Der Königspesel

Sehenswert ist der sogenannte Königspesel, eine Frisenstube aus dem 18. Jahrhundert. Ein Pesel war damals die nur selten genutzte „gute Stube“. Dieser Pesel bekam seinen Namen als der dänische König Friedrich VI. sich 1825 (Nordfriesland gehörte bis zum deutsch-dänischen Krieg 1864 zu Dänermark) vor Ort Sturmschäden persönlich ansah und in dem Kapitänshaus übernachtete.

Mein persönliches Highlight von Hallig Hooge war jedoch die Kirchwarft mit, ja, der Kirche und dem Friedhof. Die wahrcheinlich schönste Warft, einfach weil sie so klein ist und die Kirche und das Pfarrhaus einfach alt aussehen.

Seebestattungen scheinen mehr was für Landratten zu sein

Wie bewegt man sich auf Hallig Hooge fort?

Auf der Hallig gibt es für die Besucher drei Transportmöglichkeiten: Entweder man lässt sich per Pferdekutsche auf einem Anhänger mit Sitzbänken herumfahren, man geht zu Fuß oder man mietet sich auf der Backenswarft, nahe des Fähranlegers, ein Fahrrad (5 Euro pro Tag).

Die Kirchwarft

Wie kommt man hin?

Anreise von Amrum
Mit der von Sylt kommenden Fähre ab Wittdün um 12:50 Uhr.
Ankunft Hallig Hooge 13:25. Rückfahrt ist um 15:40, so dass gut zwei Stunden zur Erkundung der Hallig bleiben.
Kosten: Hin- und Rückfahrt 17,50 Euro

Weitere Infos gibt es auf der Website der Reederei.

Anreise vom Festland
Mit Auto oder der Bahn bis Schlüttsiel (ganzjährig) oder im Sommer bis Nordstrand.
Weitere Infos gibt es der der Website der Hallig.

Pittoreskes Café

Was muss man noch wissen?

Hallig Hooge erhebt im kleinen Häuschen am Fähranlger eine Tageskurabgabe in Höhe von einem Euro für Erwachsene und 20 Cent pro Kind. Bei mir waren es aus irgendeinem Grund nur 50 Cent.