Inseltour bis Norddorf

Für den zweiten Tag empfehle ich, ein Fahrrad zu mieten und von Wittdün nach Norddorf zu fahren. Um einen Eindruck davon zu vermitteln, was es unterwegs zu sehen gibt, habe ich wieder ein kleines Video erstellt:

Wo führt die Radtour entlang?

Im Wesentlichen geht es von Wittdün über Nebel nach Norddorf, wo man eine Wattwanderung mitmachen kann oder sich am Strand vergnügen und die Dünenlandschaft genießen kann. Und muss man natürlich auch wieder zurück nach Wittdün.

Die Radtour auf Amrum im Detail

Dabei geht es zunächst, wie am Vortag am Seedeich entlang über Steenodde nach Nebel. Dort wartet mit der Amrumer Mühle ein hübsches Fotomotiv. Die Mühle wurde übrigens 1170 von einem Seefahrer in Holland gekauft und in Einzelteilen nach Amrum verschifft. Nur die Reetbedeckung ist vor Ort erstellt worden.

Mühle mit Flügeln in der „Pause“-Position

Weiter geht es zum Öömrang Hüs, einem schönen, alten Kapitänshaus aus dem 18. Jahrhundert. Gegen eine kleine Spende kann man sich hier einen Eindruck von früheren Inselzeiten verschaffen.

Öömrang ist übrigens der Name des nordfriesischen Dialekts, der auf auf Amrum gesprochen wird. Das Öömrang Hüs ist somit einfach nur das Amrumer Haus. Öffnungszeiten und er Hauptsaison sind: Mo-Fr, 11-13:30 Uhr und Mo-Sa, 15-17 Uhr.

Öömrang Hüs – jetzt ein Museum

Für mich – wahrscheinlich wieder eine peinliche Wissenslücke – waren die kurzen Betten überraschend. Aber offensichtlich schlief man hier früher quasi im Sitzen und in Alkoven, die in den wahrscheinlich kalten Häusern etwas wärmer waren.

Nächster Stop sind die Kirche und vor allem der Friedhof von Nebel. Hier gibt es die „sprechenden Grabsteine„. Auf ihnen sind teilweise recht umfangreich die Lebensgeschichten der Verstorbenen eingraviert.

Die sprechenden oder erzählenden Grabsteine

Über den Wattenweg kann man nun entspannt nach Norddorf und zum Vogelschutzgebiet Amrum Odde radeln. Hier werden häufig Führungen angeboten. Oder man nimmt an einer Wattwanderung teil.

In Norddorf selbst habe ich keine Pause eingelegt, sondern bin gleich zum Strand weitergefahren. Hier bietet sich ein Mittagessen im Restaurant „Strand 33“ an – oder ein Picknick. Strandkörbe kann man hier tage- (an der Düne für 14 Euro, am Wasser für 17 Euro) oder stundenweise (5 Euro) mieten und den sehr, sehr breiten Strand genießen.

Dann lässt man sein Rad noch ein bisschen stehen und folgt dem ausgeschilderten Bohlenweg durch die Dünen bis zur Aussichtsplattform Himmelsleiter. Unterwegs wird man natürlich immer wieder an Schautafeln über Flora und Fauna und vor allem die verschiedenen Dünentypen informiert.

Auf der Aussichtsplattform Himmelsleiter

Von der Aussichtsdüne muss man nicht wieder denselben Weg zurückgehen, sondern kann irgendwann (ausgeschildert) Richtung Strand abbiegen und dort entlang zum Fahrrad zurücklaufen.

Wer nun genug hat, kann auf dem schnellsten Wege zurück zu seiner Unterkunft fahren. Wer sich die Wanderung am Vortag gespart hat, sollte auf dem Weg nach Wittdün allerdings unbedingt noch an der Aussichtsdüne am Wriakhörnsee einen Zwischenstop einlegen, um Vögel zu beobachten oder die Aussicht auf die Dünen und den Leuchtturm zu würdigen.

Vom Strandkorb ans Meer ist man noch eine Weile unterwegs