Geschichte & Fun Facts

Von Samoa hatte ich vor meiner Reise durch die Südsee keine rechte Vorstellung. Ich hatte nur noch vage in Erinnerung, dass Samoa Anfang des 20. Jahrhunderts mal deutsche Kolonie war.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde es dann von Neuseeland besetzt und erhielt 1962 seine Unabhängigkeit. Traumatisierend für Samoa war 2009 ein Tsunami, der 154 Todesopfer an der Südküste der Insel Upolu (auf der die Hauptstadt Apia liegt und ich mich aufgehalten habe) forderte und den fast jeder erwähnte, mit dem ich dort gesprochen habe.

Blick von der Matratze auf eine kleine Veranda und die über dem Meer untergehende Sonne
Sonnenuntergang im Bett

Über meine Probleme mit der Datumsgrenze hatte ich ja schon berichtet, was mir vorher nicht klar war, ist der Wechsel, den Samoa vollzogen hat. Zusammen mit dem nahegelegenen, zu den USA gehörenden, Amerikanisch-Samoa gehörte Samoa seit 1892 zur östlichen Seite der Datumsgrenze. Da aber die Handels- und familiären Beziehungen nach Neuseeland viel enger sind, wechselte der Inselstaat Ende 2011 auf die westliche Seite. Den 30. Dezember 2011 gab es daher auf Samoa nie.

Einen anderen Wechsel hat Samoa schon zwei Jahre vorher vollzogen. Bis dahin galt auf den Inseln Rechtsverkehr – die Autos kamen dementsprechend vorwiegend aus den USA. Um den günstigeren Import von Autos aus Japan, Australien und Neuseeland zu ermöglichen, wurde zum 7. September 2009 der Linksverkehr eingeführt. Als Eingewöhnungszeit wurden zwei Feiertage angeordnet und in dieser Zeit ein Alkoholverbot verhängt. Die Bevölkerung war von der Änderung mehrheitlich wohl nicht sonderlich begeistert. Die letzten Staaten, die davor die Fahrtrichtung geändert haben, waren übrigens Schweden (1967) und Nigeria (1972).

Alte, bunte bemalte Busse inmitten kreuz und quer parkender Pkw
Am Busbahnhof in Apia

Was gibt es auf Samoa zu sehen?

Die Hauptstadt Apia

Ich muss es so deutlich sagen: Man verpasst nichts, wenn man Apia nicht besucht. Da hier allerdings alle Flüge landen, kommt man kaum um die Stadt herum.

Ein kurzer, deprimierender Spaziergang reicht aber völlig aus. Highlights sind diese Kirche und das Gebäude der Zentralbank.

To Sua Ocean Trench

Der To Sua Ocean Trench ist ein spektakulärer Naturpool nahe Lotofaga an der Südküste von Upolu. „To Sua“ heißt zu deutsch einfach „großes Loch“ – und das trifft es ziemlich gut.

Leiter führt in einen mit Wasser gefüllten Trichter
Natürlicher Swimmingpool

Über die Jahrhunderte wurde das Lavagestein an dieser Stelle durch Tunnel vom Meer her ausgehöhlt. So kommt auch heute noch das Wasser zum Teil aus dem nahe gelegenen Ozean. Über Leitern kann man nun in das 30 Meter tiefe Loch steigen und dort schwimmen.

Verwaschene Aufnahme des Ocean Trench - ein Pool in mehreren Metern Tiefe von der Wasseroberfläche aus gesehen
Unscharf – baden im Regen

Ich war im strömenden Regen dort. Das macht dann nicht so viel Spaß. Rein theoretisch könnte man durch die Tunnel bis zum Meer tauchen – wegen der starken Strömungen ist dies aber nicht empfehlenswert.

Der Naturpool liegt auf Privatgelände, der Eintritt hat vor drei Jahren 20 Samoanische Tala (ca. 6,50 Euro) gekostet.

Strandleben

Was Samoa für mich ausgemacht hat, waren die einfachen Pfahlbauten (mit Dach aus Palmenblättern) am Strand, die sogenannten Fales. Dafür habe ich damals pro Nacht zwischen 27 und 40 Euro bezahlt, Verpflegung (3 Mahlzeiten) ist immer inklusive.

Offener Pfahlbau mit Matratze und Dach aus Palmenblättern direkt am Meer
Eine Matratze, ein Kopfkissen – mehr braucht es nicht auf Samoa

Namua Island

Die erste Unterkunft war dabei die schönste. Dabei wurde ich wegen eines nicht ganz dichten Moskitonetzes von eben diesen Biestern geplagt, aber bei Fales gilt wie bei Immobilien: Lage, Lage, Lage.

Und das war in diesem Falle Namua Island im Südosten von Upolu. Hingekommen bin ich mit einem lokalen Bus von Apia aus. Man muss in Mutiatele aussteigen und einfach an einem der Häuser nahe des Bootssteges klingeln. Die Bewohner dort wissen dann Bescheid und rufen auf der Insel an und man wird mit einem kleinen Motorboot abgeholt.

Bootssteg mit Blick auf eine kleine bergige Insel
Warten auf das Boot

Und allein diese Fahrt zur Insel über das scheinbar aquamarinblaue Wasser ist traumhaft. Das kleine Resort, bestehend aus einer Handvoll Fales, wird von einer Familie betrieben, in deren Privatbesitz die Insel seit Generationen ist.

Die Fales sind wirklich einfach. Man schläft auf einer Matratze quasi im Freien. Wenn es regnet, kann man noch Plastikplanen an den Seiten herablassen. Das Meer ist keine zwei Meter entfernt und man wird durch die sanften Wellen in den Schlaf gewogen. Oder man verspürt plötzlich einen Harndrang, je nachdem.

Kleine Insel, davor sehr blaues Wasser
Südseeglück – eine kleine Insel mit ein paar einfachen Hütten

Dreimal täglich gibt es einfaches, aber leckeres Essen; man hat viel Zeit, um zu baden, zu schnorcheln oder den einzigen Pfad auf der Insel abzugehen. Oder man spielt ein bisschen mit Casper, dem Hund. Da ich während der zwei Tage der einzige Gast war – und einmal, als die Familie zu einer Kirchenfeier „auf dem Festland“ aufbrach, auch ganz alleine auf der Insel war – kümmerte sich Casper um mich. Und begleitete mich am Ufer auf einem Schnorchelausflug. Bis zu einem bestimmten Punkt, dort sollte ich dann umdrehen. Habe ich dann auch gemacht. Er kannte sich da schließlich besser aus als ich.

Ein paar Pfahlbauten, Palmen, Meer
Robinson-Feeling auf Namua Island

Lalomanu Beach

Zurück auf Upolu bin ich mangels Informationen über öffentliche Verkehrsmitteln einfach ein Stück Richtung Süden gelaufen, bis mir zufällig ein Taxi entgegen kam.

So bin ich dann nach kurzer Fahrt am Lalomanu Beach gelandet. Da waren auch andere Menschen. Nach zwei Tagen auf einer einsamen Insel war das schon fast zu viel soziale Interaktion.

Blick aus einer Hütte direkt auf den Strand und das Meer
Room with a view

Aber auch hier gibt es natürlich nichts anderes zu tun, als zu lesen, zu schnorcheln, ein bisschen am Strand lang zu laufen, vielleicht hübsche Muscheln zu finden und drei Mahlzeiten pro Tag einzunehmen.

Das Leben auf Samoa ist für Touristen eben sehr entspannt. Großes Entertainment kann man in den Fales und drumherum nicht erwarten. Entschleunigung pur.

Unbekannte Muschel am Strand
Unbekannte Muschel am Strand

Matareva Beach

Für den Transport zum Matareva Beach habe ich mich einem privaten Transfer vom Lalomanu Beach in einem Minivan angeschlossen. Darin war ein Stop am To Sua Ocean Trench inklusive und ich konnte mir so die umständliche Anreise mit öffentlichen Bussen sparen (dafür war das dann mit knapp 50 Euro auch ein teurer Spaß).

An diesem Tag wusste ich noch gar nicht, wo ich eigentlich übernachten wollte. Das einzige Kriterium war, einigermaßen in der Nähe des Flughafens zu sein, um am nächsten Tag per Shuttle (ca. 13 Euro) dorthin zu kommen.

Blick von der Matratze auf eine kleine Veranda und die über dem Meer untergehende Sonne
Sieht ganz okay aus, oder?

Und da ich keine Lust hatte, mindestens 350 Neuseeländische Dollar (ca, 204 Euro) für eine Übernachtung in einem fancy Resort zu bezahlen, bin ich wieder an den Strand gezogen. Eine weitere Nacht in einem Fale – wo ich erneut der einzige Gast am Strand war. Und besser kann ein solcher Sonnenuntergang auch im „Return to Paradise“-Resort nicht sein.

Unterkünfte in Samoa

Booking.com

Su Accomodation
Hotel mitten in der Stadt, an das ich überhaupt keine Erinnerung mehr habe. Wird wohl nicht so schlecht gewesen sein.
Fugalei, Apia, Samoa

Namua Island Fale
Einfache Hütte am Strand. Ein Traum, wenn man ohne Strom glücklich sein kann.
Namua Island, Samoa

Lalomanu Beach Fales
Einfache Hütte am Strand. Viel Strand, um spazieren zu gehen.
Main South Coast Rd, Lalomanu, Samoa

Matareva Beach Fales
Einfache Hütte am Strand. Perfekter Ort für tolle Sonnenuntergänge.
Matareva Beach, Salamumu, Samoa