Kleine Wanderung für einen halben Tag

Die Basteibrücke war eine der Hauptsehenswürdigkeiten, wegen derer ich überhaupt ins Elbsandsteingebirge bzw. die Sächsische Schweiz gefahren bin. Insofern war sie auch eines meiner persönlichen Highlights dieser kleinen Wanderung.

Wo führt die Wanderung entlang?

Von Rathen aus geht es einmal rund um die Basteibrücke – mit schönen Ausblicken auf die Elbe, in die Felsenburg Neurathen, durch die Schwedenlöcher und am Amselsee entlang. Lockere 5,6 Kilometer, die dem rastlosen Wanderer noch Zeit lassen, beispielsweise nach Königstein zu fahren und eine Runde rund um die Festung Königstein dranzuhängen.

Einen ersten Eindruck von der Wanderung vermittelt vielleicht auch dieses Video:

Mir hat nach dem ersten Tag in der Sächsischen Schweiz die kleine Wanderung gereicht. Die Festung Königstein hat gegen einen gepflegten späten Mittagsschlaf verloren. Je ne regrette rien.

Die Wanderung im Detail

Startpunkt der Wanderung ist der Bahnhof des Kurorts Rathen (von Bad Schandau und Dresden per S-Bahn erreichbar). Mit der Fähre (2,50 Euro, hin und zurück) gilt es ans andere Ufer der Elbe zu gelangen. Was einem keiner sagt: Mit der Gästekarte kostet es nur 1,50 Euro.

Die Gierseilfähre in Aktion

Die Besonderheit an dieser Fähre: Es geht absolut geräuschlos und sehr umweltfreundlich von statten. Hierbei handelt es sich nämlich um eine sogenannte Gierseilfähre, die sich die Strömung der Elbe zu Nutze macht und an einem langen Stahlseil treibend im Prinzip nur durch Ruder von einem Ufer zum anderen pendelt. 

Wie eine Gierseilfähre genau funktioniert wird hier viel besser erklärt (mit Zeichnung), als ich das könnte.

Das Schöne an dieser Wanderroute: Es gilt nur 200 Höhenmeter zu überwinden. Und die liegen wieder am Anfang. Vom rechtselbischen Teil Ratens geht es vorbei an einer Aussichtsplattform Richtung Rathen hoch zur Bastei.

Blick Richtung Stadt Wehlen

Zur Felsenburg Neurathen

In der ehemaligen Felsenburg Neurathen (Eintritt: 2 Euro) kann man einen ungefähren Eindruck davon bekommen, wie hier im Mittelalter gehaust wurde. Viel gibt es allerdings nicht zu sehen, da die meisten Bauten aus Holz in die Felsen eingepasst wurden. Muss man also nicht zwingend gesehen haben. Nur wenn sehr wenig los ist, sollte man in Erwägung ziehen, sich die Burg anzuschauen. Das Beste daran sind eh die Ausblicke in die Landschaft.

Aussicht von der Bastei ins Hinterland

Basteibrücke

Highlight der Wanderung – und das, was ich unbedingt sehen wollte, war die Basteibrücke. Eine hübsche, sandsteinerne Brücke, die mit einer Länge von 76,5 Metern und sieben Bögen eine kleine Schlucht überspannt und auf die Naturfelsen aufgesetzt wurde. Zu Recht zählt sie nun zu den meist besuchten Ziele in der Sächsischen Schweiz.

Auf Fels gebaut: Die Basteibrücke

Gebaut wurde sie schon 1851 und ersetzte an dieser Stelle eine Holzbrücke. Der Tourismus gehört hier also schon länger dazu. Großen Einfluss dürften dabei auch Maler wie Caspar David Friedrich (1770-1840) gehabt haben, die im Elbsandsteingebirge Inspirationen für melancholische Landschaftsbilder fanden.

Wer ihren Spuren folgen will kann dies in fünf bis acht Tagesetappen auf dem sogenannten Malerweg tun.

Schwedenlöcher

Mir haben da Ausschnitte völlig gereicht. So wie die Schwedenlöcher, eine durch Erosion entstandene tiefe Schlucht nördlich der Bastei. Hierher flohen und versteckten sich im 30-jährigen Krieg die Bewohner des Dorfes Rathewalde, das von schwedischen Truppen zerstört wurde.

Jetzt ist die Schlucht – sofern man sie von der Bastei aus bergab durchwandert – mit ihren zerklüfteten Feldformationen einfach ein netter Spaziergang durchs Grüne.

Kleiner See, kleine Bootsfahrt

Amselsee

Am Ende des Weges wartet dann noch der kleine Amselsee, auf dem man mit dem Ruder- oder Tretboot (4 bzw. 6 Euro pro 30 Minuten, 50 Cent Rabatt mit Gästekarte) noch eine Runde drehen kann, wenn man möchte.

Und von dort ist es nur noch ein Katzensprung zurück zum Fähranleger Rathen.

Am Amselsee

Fazit

Top-Wanderung für einen halben Tag. Hier lohnt sich ein frühes Aufstehen, um den Besuchermassen zu entkommen und ein bisschen Ruhe auf der Bastei und und im Wald zu genießen.