Warum sollte man nach Andalusien und Portugal reisen?

Einfache Frage – da ist es eben sehr schön. Ich war in Spanien und Portugal vorher nur zu Städtetrips in Barcelona, Madrid und Lissabon sowie auf ein paar Kanarischen Inseln (Lanzarote, Teneriffa und La Gomera)und wollte mehr von beiden Länden sehen.

Und außerdem hatte ich genug vom kalten und grauen Hamburger Winter und wollte – und bekam – jede Menge Sonnenschein. Gerade im Dezember kann ich Andalusien und Portugal somit sehr empfehlen – dann ist es dort auch weniger voll als im Sommer.

Wie bin ich umhergereist?

Ich war ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Das klappt im Großen und Ganzen sehr gut, wenn man sich nicht blind auf Google Maps und die dort verknüpften Angaben zu Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen verlässt, sondern vor Ort (oder online) nochmal einen Gegencheck durchführt.

Dann kommt man aber auf der unten aufgeführten Route gut zurecht.

Foto einer Spielzeug-Straßenbahn
Symbolbild

Von Sevilla bis Porto – die Reiseroute

Das ist meine Reiseroute für drei Wochen in Andalusien und Portugal. Startpunkt war Sevilla – einfach, weil zu meinem Reisezeitpunkt die günstigsten Flugverbindungen dorthin gingen. Alternativ würden sich natürlich für diese Reiseroute auch Málaga, Cádiz oder Granada anbieten. Der Rückflug ging von Porto aus (die Stationen dazwischen werden in der Karte per Mouseover angezeigt).

Da die Unterkünfte in Sevilla wegen eines langen Wochenendes in Spanien ihre Preise deutlich angezogen hatten, bin ich dort erstmal nur für eine Nacht geblieben und habe stattdessen erstmal eine Runde durch Andalusien gedreht, ehe ich dann auf dem Weg nach Portugal nochmal für zwei Tage in der Hauptstadt Andalusiens Halt gemacht habe.

Die Reiseroute in Andalusien und Portugal im Einzelnen

Sevilla

Von Sevilla hatte ich vor meiner Reise keine genaue Vorstellung, umso mehr hat mich die Stadt positiv überrascht. Die Straßen sind vielfach von Orangenbäumen umrahmt, die Plaza de España ist einfach atemberaubend schön und die Setas de Sevilla auf den ersten Blick unglaublich hässlich, auf den zweiten Blick aber eine Sensation.

Da an Sevilla auch verkehrstechnisch kein Weg vorbeiführt, sollte man hier auf jeden Fall zwei oder drei Tage einplanen.

Südturm durch eine Maueröffnung, Blick geht über einen Kanal
Absolutes Highlight in Sevilla: die Plaza España

Cádiz

In Cádiz habe ich nur einen Tag verbracht, was für einen ersten Eindruck der Stadt und einen langen Spaziergang am Meer entlang und durch die Altstadt mit dem römischen Theater, der Kathedrale und dem Torre Tavira und seiner Camera Obscura ausreicht.

Kleiner Platz in Cádiz mit Tischen ud Kühlen eines Restaurants
Irgendwo in Cádiz

Gibraltar

Gibraltar war eine einzige Enttäuschung. Um das kleine Stück des Vereinigten Königreichs an der Südspitze Spaniens kann man ohne schlechtes Gewissen einen Bogen machen.

Wenn man doch hin möchte, um den berühmten Affenfelsen zu besichtigen, empfiehlt sich eine Übernachtung im nahegelegenen La Línea de la Concepción auf der spanischen Seite. Hübsch ist es da zwar auch nicht – aber immerhin deutlich günstiger.

Blick über das Straßenschild "Winston Churchill Avenue" auf den Fels von Gibraltar
Das ist Gibraltar

Málaga

Málaga hatte ich auch nur als Durchgangsstation auf dem Weg nach Granada eingeplant – möglicherweise war das ein Fehler, denn die Stadt hat einen guten ersten Eindruck gemacht. Da ich hier nur einen Nachmittag Zeit hatte, habe ich mich auf einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt und die Picasso-Museen beschränkt.

Die Stadt hätte einen längeren Aufenthalt verdient gehabt.

Pablo Picasso Statue sitzend
Man kann Picasso auf der Straße Gesellschaft leisten

Granada

Granada ist wahnsinnig schön. Für die Stadt sollte man sich mindestens zwei Tage Zeit nehmen – einen Tag für die zurecht weltberühmte Alhambra und einen Tag, um durch die Gassen der Altstadtviertel zu stromern.

Klar, Granada ist von Touristen überlaufen (deshalb Tickets für die Alhambra möglichst frühzeitig online buchen!), aber ein besuch lohnt sich trotzdem auf jeden Fall.

Blick durch eine kleine Gasse zur Alhambra
In Granada immer im Blick: die Alhambra

Úbeda & Baeza

Etwas ab vom Schuss liegen die beiden Kleinstädte Úbeda und Baeza, deren Besuch ein wohltuender Kontrast zu Granada sein kann. Zwar sind auch diese Orte dank ihres Weltkulturerbe-Status Touristenmagneten, aber es geht hier doch etwas gemächlicher zu – zumindest im Winter.

Beide Orte lassen sich auch innerhalb eines Tages besichtigen, ich fand es mit einer Übernachtung in Úbeda – gerade angesichts der nötigen Anreisezeit – aber deutlich entspannter, für jeden Ort einen Tag zur Verfügung zu haben. Úbeda und Baeza sind ein Muss für Fans von pittoresken Altstädten mit Kopfsteinpflastergassen.

Kopfsteinpflastergasse mit alten Gebäuden
Altstadtgasse in Baeza

Tavira

Nach einem Zwischenstop in Sevilla ging es für mich mit dem Bus weiter nach Tavira in Portugal – eine entspannte Anreise mit dem Fernbus Richtung Faro.

Eine späte Ankunft ließ noch Zeit für einen Abendspaziergang in der Altstadt mit den vielen kachelverzierten Hausfassaden und am nächsten stand dann ein Ausflug zur schönen Praia da Ilha de Tavira auf dem Programm.

Im sehr entspannten Tavira hätte ich durchaus noch ein paar Tage zur Entspannung verbringen können, aber ich wollte ja noch genug Zeit für Lissabon und Porto haben. Drei Wochen sind auf einer solchen Reise doch schneller um, als man es sich wünscht.

Spuren im Dünengras an der Praia da Ilha de Tavira
Strandspaziergang an der Praia da Ilha de Tavira

Lissabon

Lissabon ist bei einer Reise durch Portugal natürlich eine Pflichtstation. Ich habe dort drei Nächte verbracht und hätte mich problemlos noch länger in der Stadt aufhalten und unterhalten gefühlt können. Meine persönlichen Top 10 der Sehenswürdigkeiten finden sich hier.

Straßenbahnwaggon am Berg, im Hintergrund der Tejo
Typisch Lissabon: Eine Straßenbahn am Berg

Sintra

Von einem Besuch in Sintra hat mich schon ein einziges Foto des Palácio Nacional da Pena überzeugt – ein Gebäude mit einem äußerst extrovertierten Charakter, wenn man sowas von einem Gebäude sagen kann.

Es ist ein geradezu absurd seltsamer Palast, für den alleine sich die Fahrt nach Sintra von Lissabon aus schon lohnt. Ich habe in Sintra übernachtet und bin von dort aus nach Óbidos weitergefahren, ein Tagesbesuch mit der Regionalbahn ab Lissabon ist aber vielleicht angenehmer (Fahrzeit nur 45 Minuten). Es sei denn man will in Sintra mehr als nur zwei Paläste besichtigen – dann muss man mindestens zwei Tage bleiben.

Eingangstore zum einzigartigen Palacio da Pena
Eingangstore zum einzigartigen Palácio da Pena

Óbidos

Óbidos gehört zu meinen absoluten Highlights auf dieser Reise. Ich mag ja diese kleinen Städtchen mit übersichtlichen Altstädten und Gassen. Das bringt Óbidos mit – und eine begehbare Stadtmauer, die einmal (fast ganz) um die Stadt führt.

Wer durch Portugal reist, sollte diese Stadt unbedingt auf seine Route setzen. Thank me later.

Blick von der Stadtmauer auf die Altstadt von Óbidos
Auf der Stadtmauer von Óbidos

Nazaré

Der Weg von Óbidos nach Nazaré ist mit etwas Rechercheaufwand verbunden, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte, aber es ist möglich.

Ich habe dort eine Übernachtung eingeplant, aber mit dem Zeitpunkt etwas Pech gehabt. Als ich dort war, waren die weltberühmten hohen Wellen nicht da und ohne ist Nazaré höchstens ein Sechzehntel so spektakulär. Es gibt nette Strände, aber sonst ist hier alles auf die Surfer ausgerichtet. Vor einem Besuch sollte man als Zuschauer also lieber mal die Wellenvorhersage checken.

Roter Leuchtturm auf dem Dach eines Gebäudes
Flaute vor Nazaré

Porto

Porto war für drei Tage die letzte Station meiner dreiwöchigen Reise durch Andalusien und Portugal. Und es war ein sehr würdiger Abschluss. Die Stadt hat mich vollauf begeistert.

Meine Top 10 der Sehenswürdigkeiten in Porto – finden sich hier.

Brücke Luís I in Porto
Wie aus dem Miniaturwunderland: Porto

Was würde ich an der Route im Nachhinein anders machen?

Die Reiseroute hat sich im Großen und Ganzen bewährt.

Für schnell Reisende, die gerne Unterkünfte und Städte wechseln, kann ich sie empfehlen. Dabei würde ich aber eher empfehlen, auf Gibraltar zu verzichten und dafür eine Nacht mehr in Málaga zu verbringen.

Und in Portugal bei fehlenden Wellen Nazaré auszulassen und eher eine Nacht in Tavira dranzuhängen.

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